Wie schon in den Vorjahren präsentierte der AMSC
Leonberg wieder eine spezielle Motorrad-Sonderschau.
Nach BMW (2011), NSU (2012), Hoffmann und Küchen
(2013), UT und Standard (2014), Maico und Hans A.
Muth (2015) sollte es 2016 noch imposanter werden.
Bereits vor der RETRO 2015 wurden hier von Manfred
und Kai Vorgespräche mit den Laverda-Freunden
Rohrdorf geführt.
Während der Milano-Taranto
(Erinnerungsfahrt des historischen Motorradrennens
quer durch Italien), die vom 5.-11.Juli 2015 über
1.900 km italienischer Landstraßen führte, nutzten
unsere deutsch / schweizerischen Teilnehmer die
Gelegenheit, Piero Laverda, den früheren
Geschäftsführer von Moto Laverda für diese
Ausstellung zu gewinnen. Dieser gab sich am RETRO -
Wochenende die Ehre, um mit Fans der Marke über die
guten alten Zeiten und die technischen Raffinessen
der Motorrad-Oldtimer zu plaudern. Hierzu gab es am
Samstag und Sonntag jeweils ein Interview auf dem
Messestand inmitten vieler Laverda-Begeisterter,
sowie 70 Laverda-fahrzeugen, anschließend gab er
dann einen Vortrag über die 6-Zylindermaschine.
Mit im Gepäck hatte er eine der beiden gebauten
Laverda V6, die nur einmal beim Bol d’Or Rennen 1978
eingesetzt wurden. Herzstück der Laverda V6 ist ein
von Giulio Alfieri konstruierter, wassergekühlter
und längs verbauter Sechszylindermotor. Der V-Motor
wurde von sechs Dell’Orto-Vergasern befeuert und
leistete stramme 140 PS, die das Geschoss auf bis zu
283 km/h beschleunigten.
Der AMSC Leonberg
präsentierte in Zusammenarbeit mit den
Laverda-Freunden Rohrdorf die alte Kultmarke in
besonderer Weise. Mit über 70 Motorrädern, sowie
Szenen aus dem Motorsport setzten die beiden Clubs
die Laverda-Klassiker ins rechte Scheinwerferlicht.
Zu den weiteren seltenen Exponaten gehörte
unter anderem eine Laverda „America Eagle SS“ von
1969. Der amerikanische Importeuer McCormack
vermarktete 65 Exemplare der – hierzulande als GT
750 bekannten – Laverda unter diesem Namen. In den
USA gewann die sportliche Maschine insbesondere
durch Evel Knievel’s „Weitsprünge“ viel
Aufmerksamkeit.
Auf dem Stand war das
gesamte Repertoire des italienischen Fahrzeugbauers
(außer Mähdrescher) zu bewundern. So konnten die
Besucher neben einem Laverda X4 Geländewagen und der
Enduro-Abteilung die Siegerfahrzeuge der 100
ccm-Klasse der letztjährigen Milano-Taranto-Fahrt
bewundern. Hinter der Rennszene waren dann die 50ccm
Fahrzeuge, nebst Fahrrad zu finden, während es auf
der anderen Seite des Standes von 125ccm zu 1000ccm,
von den Anfängen 1949 bis zur Neuzeit im Jahr 2000
alles zu bestaunen gab, was Laverda jeweils gebaut
hat.
Es war eine rundherum gelungene und
eindrucksvolle Ausstellung. Wir möchten uns hier
nochmals bei allen Akteuren und Helfern bedanken,
die teilweise über ein Jahr am Gelingen dieser
Veranstaltung gearbeitet haben.
Text + Bilder:
Klaus R.
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Piero Laverda

Unserer Milano-Taranto Teilnehmer


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