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Schweiztour mit der Hoffmann 2006   zurück

Die rote Hoffmann habe ich nun über 23 Jahre, und schon sehr viel mit ihr erlebt .Zu den Treffen nach Munster, Osnabrück und zweimal zu den Schweizer-Treffen. Aber die richtige Berg - und Talwelt der Schweizerpässe hat mir noch gefehlt. Ende Juli 2005 stand ich nun in Andermatt und überlegte wie ich die Pässe am besten nacheinander anfahre. So dass es möglichst viele am Tag werden. Über den Susten, Grimsel, Nufenen und St. Gotthard mit alter Pflasterstrasse. Das waren ca. 230 Km auf dieser Tour. Und weil es mir hier großen Spaß machte, fuhr ich am andern Tag die Route Furka, Susten und Oberalbpass.

Mit dem präpariertem Motor und der 34er Solo-Übersetzung hatte ich trotz Steigungen ein agiles Motorrädle. Kurvenlage kein Problem. Die Federung schlug oft hart durch, auf dem Pflasterweg am Tremola hoben die Räder vom Boden ab. Solche Unebenheiten sind auch eine Herausforderung an den Fahrer.

Auf den besser ausgebauten Passstraßen ist es ein Vergnügen die super handliche Hoffmann in guter Schräglage durch die Haarnadelkurven ziehen zu lassen. Da kommt es immer wieder vor, dass große, stärkere Motorräder in den Kurven weit aus langsamer gefahren werden. Bergauf ist die Hoffmann natürlich nicht so schnell, das hat nun den Vorteil, dass ich mehr Blicke in die schöne bizarre Bergwelt werfen kann.

Bei einer schnellen Abfahrt mit vielen engen Kurven lies die Bremswirkung der Trommelbremse durch Überhitzung stark nach, trotz kräftiger Hebelbetätigung. Also bremste ich mehr hinten. Die Trommel heizte auch die Radlager auf. Am Hinterrad hatte ich noch die original Radlager mit Filzabdeckscheibe montiert, so das Fett aus der Abdeckung lief. Nach dem Reinigen waren die Bremsen wieder i. O. Es reizt mich immer wieder größere Touren und Reisen mit der Hoffmann zu machen. Mit relativ neuen Motorrädern ist das fahren natürlich weit aus besser, einfacher, schneller und ohne Reparaturen möglich. Aber die Hoffmann bringt mir ein Gefühl - vielleicht auch ein Erfolgserlebnis - "es geschafft zu haben" mit einem Motorrädle das älter ist als ich. Ich freue mich auf die nächste große Fahrt mit meiner roten Hoffmann.




Zur Ergänzung die Geschichte zu meiner "roten Hoffmann": Auf der Suche nach Teilen zu meiner schwarzen Gouverneur, die ganz alte, mit den eckigen Einlasskanälen, bekam ich im Herbst 1983 eine Adresse eines Hoffmann-Besitzers bei Bruchsal.

Dieser ältere Mann fuhr mit seiner roten Gouverneur auf seinem großen Grundstück bis der Motor kaputt war. Seine Ersatzteile verkaufte er nicht einzeln, sondern nur mit dem Motorrad zusammen und das nur sehr ungern. Es war ein langes Überreden notwendig, ehe er mir in seinen Augen "Jungspund" mit 27 Jahren seine 29 Jahre alte Hoffmann hergab. Bevor er es sich anders überlegte, holte ich meine nun zweite Gouverneur gleich am nächsten Tag aus seinem Gartenhäuschen ab. Die Benzinhähne und der Vergaser waren mit eingetrockneter Verdünnung und Farbreste verstopft. Im Motor waren alle Rollenlager Schrott. Zylinder, Kolben und Ventile waren ziemlich fertig. Gleich machte ich mich an die Reparatur mit meiner zu der Zeit noch geringen Kenntnis und Werkstattausrüstung. Danach wurde das Äußere bearbeitet. Die rote Hoffmann hat nun über 70.000 km auf dem Tacho und mir würde es mindestens genau so gehen wie damals dem alten Mann bei Bruchsal

Text + Bilder: Manfred