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AMSC
Leonberg e.V. |
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Die 25. Edizione MILANO – TARANTO - 2011 | zurück |
Langstreckenfahrt 1700 km vom 3. – 9. Juli 2011 erfuhren die AMSC´ler Kai und Manfred mit ihren 100er LAVERDA´s Bj. 1956 u. 1958 . Diese verfügen über einen Viertakt –Motor mit ca. 6 PS Die Idee mitzumachen entstand 2010 auf der RetroClassic am LAVERDA Stand. Die Anmeldebedingungen und gute Tipps erhielten wir von Sigi Forster. In dessen Team „ Gruppo Bavarese“ haben wir uns mit den Schweizer Laverda-Freunden Arwed, Jörg und Bruno im Herbst 2010 mit Fotos vom Fahrer, ärztlichem Attest und Fotos vom Moped angemeldet. |
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Die umfangreichen Vorbereitungen konnten beginnen, nachdem wir im
März die Zusage vom Veranstalter www.Milanotaranto.it erhielten in
der 100 cm³ Klasse unter le Gloriose zu starten. Im Mai buchte
Manfred für die Rückreise einen Platz im Autoreisezug Bari –
Mailand, Kai buchte ein Mietfahrzeug für den Rücktransport, da er
Süditalien noch ein wenig erkunden wollte. Die 3 Wochen vor dem
Start,- eine sehr stressige Zeit für uns. Probefahrten, Zusatzlicht,
Auspuffhalterung, Zündung, Werkzeug,- Schraubensatz, Ersatzteile,
Züge, Hebel, Öl, Kondensator, Unterbrecher, Zündkerzen,
Ersatzschlauch und Luftpumpe Start Nr. Tafeln am Moped befestigen,
auf Teile warten…. Am Sonntagnachmittag trafen wir uns mit einem tatendrangigen Hallo in Mailand am Idroscalo. Es waren herrliche, alte Motorräder zu bestaunen, die häufig die Entwicklung einer Motorradmarke widerspiegelten wie z.B. die 65cm³ Guzzino bis zur 1000er Le Mans. Es war schon vor dem Start ein riesiges Spektakel mit typisch italienischem Flair. Startunterlagen abholen, Motorradabnahme, Auto für eine Woche in Sicherheit bringen, Fahrerbesprechung, etwas essen und Cola trinken. Der Anschiebe -Start erfolgt pünktlich ab 0.00 Uhr in der Nacht im Ein- Minuten-Abstand nach aufsteigender Start-Nummer. Manfred mit Nummer 14, Kai mit Nummer 15. Wir sind angespannt und etwas nervös obwohl es um nicht mehr geht, als gemeinsam mit dem Moped wohlbehalten in 6 Tagen in Taranto anzukommen. In dieser langen, immer kälter werdenden Nacht fahren wir mit den anderen Laverdas im Team. Herrlich anzusehen und natürlich voll motivierend sind die vielen Zuschauer, die in den Ortschaften trotz der vorgerückten Stunde teilweise an gedeckten Tischen den Tross an sich vorbei ziehen lassen. Natürlich wird bei jedem Fahrzeug und bei jeder Gruppe kräftig angefeuert. Was für Emotionen bereits in den ersten Stunden. Ab 4 Uhr wird die Konzentration zunehmend von der Müdigkeit abgelöst, so dass wir uns bei Parma ordentlich verfahren. Selbst bei Tage sind die kleinen MiTa Aufkleber, rote gezackte Pfeile, schlecht zu sehen. Die Vorgabe pro Tag ist, an den anzufahrenden 3-5 Kontrollpunkten auf die vorgeschriebene Minute (einmal auch auf die Sekunde genau) einen Kontrollabschnitt mit laufendem Motor ohne Bodenberührung mit den Füßen bis zur Kontrolllinie zu durchfahren. Nicht einfach, wenn man zuvor viel Zeit durch Verfahren verloren hat oder mal wieder schrauben musste, weil der Motor oder die Kupplung Probleme macht. Es sind meist italienische Motorräder die teilnehmen, vom Museumszustand bis zu Original mit Patina in technisch guter Verfassung. Ähnlich wie die ~260 Fahrer und Fahrerinnen darunter ca. 40 Holländer, ca. 30 Deutsche, ca. 20 Schweizer auch Belgier, Franzosen, Engländer , 2 Australier und ein Japaner, dieser auf Honda 250 Dream Bj.1957. Die Startreihenfolge erfolgt nach Startnummer und folgender Klassen-einteilung: bis 75cm³; 100cm³; Seitenwagen, Roller, 125cm³, 175cm³, 250cm³; 350cm³; 500cm³; 500cm³ und mehr, Kategorie Storica bis Bj. 1965 und Sport bis Bj. 1986. Die“ Verkoster“ Klasse mit ca. 15 Teilnehmern mit relativ neuen und großen Motorräder haben die angenehme Aufgabe, die an den Kontroll-punkten von den Motorradclubs für uns zubereiteten regionalen leckeren Speisen zu testen und zu bewerten. Eigentlich schade, dass wir häufig unter Zeitdruck standen und nicht alle Häppchen, Pastas, Pizzen, Steaks , Käsesorten, Obst, Törtchen und Nachtische…probieren konnten. Was hier von den regionalen Vereinen, Motorradclubs, Stadtverwaltungen und sonstigen Institutionen auf die Beine gestellt wird ist an sich schon die Reise wert. An einem Kontrollpunkt gab es eine Riesentorte mit den Umrissen von Italien und dem mit Marzipan nachgebildeten Streckenverlauf. Natürlich hatte das Konditorenteam auch zeitgenössische Miniaturmopeds und –roller „verbaut“. Kein Wunder, dass die Kombi immer mehr spannte, zumal es abends immer ein gemeinsames, mehrgängiges Abendessen mit reichlich Wein für die Teilnehmer und den Staff gab. Die meisten für uns reservierten Hotels waren außerdem sehr komfortabel und gut ausgestattet. Der Tag begann fast immer um 6.30Uhr. Wir mit den niedrigen Startnummern starteten meist um 8 Uhr, manchmal mit vorheriger Anfahrt zum Start mit bis zu 20Km. Hier mussten wir auch pünktlich sein, sonst gab's gleich die ersten Strafpunkte. Dass die Mi-Ta keine Spazierfahrt ist wussten wir. Die Kosten sind fair und einem solchen Aufwand angemessen (Anmeldegebühr 1200€, ca.70€ Benzin, evtl. 270€ für Autoreisezug zurück nach Mailand). Da die Laverdas sehr sparsam mit dem Sprit umgehen (2l/100km) waren die Benzinkosten auf der Strecke nahezu zu vernachlässigen. |
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Mit über 260 gleich verrückten
Motorradfahrer so 8 Std am Tag auf dem Moped auf engen kurvigen
Sträßchen, die volle Aufmerksamkeit und Fahrkönnen voraussetzen, ist
ein wahres Erlebnis. Auf die Abbiegezeichen achten, keinen
Kontrollpunkt verpassen, auf den Motor hören und nicht zu vergessen,
in kompletter Montur die Startzeiten pünktlich absolvieren. Ab und
zu auf der Strecke schrauben oder etwas improvisieren, abends nach
lockeren Schrauben, Speichen und nach dem Ölstand schauen ist
wichtig, wertvoll dabei die sehr gute und im Notfall schnell
präsente Unterstützung durch das hilfsbereite LAVERDA Team , Gruppo
Bavarese, mit 2 Begleit – VW-Bussen mit Werner und Ralf als Fahrer. Durchhaltevermögen und ein bisschen Glück ist erforderlich, um das Ziel siegreich in Taranto zu erreichen. Freude, etwas Stolz und Erleichterung mischt sich in die Gedanken über das, was wir in der Zeit auf den Etappen gemeinsam mit Freunden erleben und erfahren durften. Und dabei hatten wir unseren Spaß und Nervenkitzel, denn alle 12 gestarteten 100er LAVERDA´s fuhren in der Wertung durchs Ziel in Taranto !! Damit war mal wieder eindrucksvoll bewiesen, was Francesco Laverda angetrieben hat. Er wollte schnelle, aber eben auch zuverlässige Motorräder bauen. Das seine Konstruktionen auch noch über 50 Jahre später diesem Grundsatz gerecht werden spricht für ausgesprochene Kompetenz und hohe Arbeitsqualität der Konstrukteure und Arbeiter aus Breganze. Wir hatten oft das Gefühl, dass die Menschen am Straßenrand und in den Städten dies besonders honorierten, wenn sie mit südländischem Jubel unsere Vorbeifahrt oder unsere Ankunft bedachten. |
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In 3 Jahren bei der MILANO-TARANTO 2014 sind wir wahrscheinlich mit unseren kleinen LAVERDA´s wieder dabei. Eure „Laverdisti“ Manfred und Kai P.S. : Schöne Berichte sowie viele tolle Bilder sind auch auf der Homepage des Veranstalters www.milanotaranto.it sowie www.laverdino.de von Sigi Forster zu sehen |