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Isle of Man 2015   zurück

“No Beans and no sausages please” bekam die Gastgeberin unserer Pension in Douglas / Isle of Man ein um den anderen Tag zu hören auf ihre allmorgendliche rituelle Frage, wie denn Gunter und Monika ihr Frühstück wünschten. Sie war es in der Tat nicht gewöhnt, dass ihre Gäste die frisch zubereiteten Köstlichkeiten ihres traditionellen englischen Frühstücks teilweise verschmähten. Weiße Bohnen an Tomatensauce und dazu Cocktailwürstl‘ mit einer an Sägemehl gemahnenden Konsistenz, getoppt nur noch durch frisch gebratene Blutwurst. Das muss man mögen. Not our favourite liking, Mam‘. Aber schließlich fährt man zur Isle of Man (IoM) in der Irischen See nicht der Fressage wegen. Es gilt vielmehr, die Rennerei auf 2 Rädern in Augenschein zu nehmen, die sich unter dem harmlosen Namen Tourist Trophy (TT) tarnt und 2015 zum 108. Mal stattfand. Immer in der letzten Mai- und ersten Juniwoche. Heuer sollen sich zur Inselbevölkerung von rund 85.000 dann in zwei Wochen 41.000 Zuschauer gesellt haben, wenn man der örtlichen Presse glauben darf. Es werden jedes Jahr übrigens einige mehr. In 2013 hatten wir uns schon mal einen Vorgeschmack geholt und waren eine Woche in der Trainingswoche der Manx TT auf der Insel. Die findet immer Ende August statt und ist das Veteranenrennen der TT. Dabei darf das jüngste Fabrikat nicht jünger als ca. 30 Jahre sein. Damals sind wir mit dem Flieger hin und waren als Busfahrer und Fußgänger unterwegs.

Die Manx-TT ist eher was für die Zeitgenossen, die es ruhiger und preiswerter haben wollen. Die Streckenführung und der Zeitablauf ist identisch zur TT. Fliegen warübrigens für zwei Passagiere von Stuttgart aus mit Germanwings via Manchester deutlich billiger als die Anreise auf eigener Achse auf nur einem Moped. Aber die Pilgerfahrt ins Motorrad-Mekka geht nur auf eigener Achse, no doubt about. Außerdem schien mir der Trip gerade recht, um meine 40. Motorradsaison würdig abzurunden. Dann ging es ein Jahr vorher ans Buchen der diversen Fährverbindungen. Die am stärksten nachgefragten Fährtermine zur IoM (in der Trainingswoche Freitags hin und nach einer Woche Samstags zurück) waren übrigens 2h nach Buchungsstart für Privatkunden schon vergriffen. Wir sind dann am Mittwoch in der Trainingswoche hin und sind am Freitag der Rennwoche zurück. Das war nach unserem Eindruck kein Verlust, das letzte Rennen nicht gesehen zu haben, weil da ohnehin nicht die attraktivsten Läufe am Start waren. Vor der Fahrt zur IoM selbst hatten wir noch einen Stopover in London eingeplant. Die beste Ehefrau von allen war 2012 mit ihren Freundinnen dort und erzählte ganz euphorisch davon. Und es kann ja nicht sein, dass sie in Europa ein Landmehr kennt als ihr Oller. Es ergab sich also eine schöne Rundtour von Zentralschwaben über Brügge, Dover, London, Liverpool zur IoM und über Heysham und Hull zurück nach Zeebrügge. Alles in allem kamen 2800km zusammen, wobei wir die Strecke bis und ab Brügge per Auto zurücklegten und die Kawa stand auf dem Hänger. Praktisch, wenn man einen Geschäftspartner in Brügge hat, in dessen Halle man das Gespann dann abstellen kann. So ganz stilecht fingen wir die Reise also mal nicht an. Aber 1500km Stuttgart – Brügge und zurück auf der Bahn tu‘ ich mir nicht mehr an in meinem Alter.

Hier sind die Budgets für die diversen Fähren für zwei Personen und einer Kawa Versys1000:Dünkirchen – Dover: 55€ / Liverpool – IoM – Heysham (Tagfahrten zu je 2,5h): 345 GBP = 483€, Hull – Zeebrügge (Nachtüberfahrt mit Kabine): 200€. Spritpreis für Super 95 um die 1,60€, Schachtel Marlboro 13€, Halbe Bier 6€, billigste Flasche Rotweinim Laden 15€. Das sind Preise auch in England, nicht nur auf der IoM. Im Verhältnis zu den Löhnenist das Preisniveau unbarmherzig und man fragt sich, wie die Einheimischen das ganze Jahr durchkommen. Der Wechselkurs im Juni 2015 betrug ca. 1 GBP = 1,40 EUR. Im Juli 2014 war das noch bei ca. 1,20. Die Übernachtung in einer Pension, die 600m von Start-/Ziel entfernt war, ergatterten wir günstig im Direktkontakt via Internet ohne Hilfe einer Agentur. Da musste man sich aber auch schon im Juni 2014 darum kümmern. Mit 100GBP / Nacht für zwei Personen inkl. Frühstück noch nicht einmal überteuert. Die Art von Quartier, wo die Eigentümer mit im Haus wohnen, nennt sich übrigens Homestay. Wenn ein Zimmer mit dem Attribut „Ensuite“ beworben wird, ist das Badezimmer dabei und nicht auf der Etage. Die Hälfte des Übernachtungspreises war bei der Buchung fällig, die andere Hälfte 8 Wochen vor Ankunft. Hotels in Douglas an der Promenade kosten das Doppelte, aber ohne Frühstück. Deren Gäste lassen bei der Abreise die Anzahlung fürs nächste Jahr schon da. Da braucht man sich nicht einbilden, man könne mal eben vom Kontinent aus Zimmer bestellen, da gibt’s nur Wartelisten. Campingplätze sind direkt wohlfeil für 15€/Nacht, wenn man das eigene Equipment mitbringt. Wir haben die Plätze natürlich alle mal abgeklappert. Auf allen permanenten Plätzen und auf den zur TT provisorisch eingerichteten Sportplätzen waren noch genügend Plätze frei. Man kann Glück mit dem Wetter haben wie dieses Jahr, wenn es nur starken Wind gibt. Kann auch tagelang Wind und Regen und Kälte geben, wusste unser Gastgeber zu berichten. Müsste ich nicht haben. Bucht man fertig aufgestellte und voll eingerichtete Zelte, die es in verschiedenen Größen bis zu 6 Personen gibt, haben wir Preise von 50 bis 80 GBP / Nacht und Zelt gehört.



Außerhalb der TT-Zeiten sind laut unseren Gastgebern auf der IoM Übernachtungen im Juli/August für die Hälfte zu bekommen. Nach 2,5h Überfahrt von Dünkirchen nach Dover wurde es also ernst mit dem Linksverkehr, zum ersten Mal mit dem Moped und für den Driver überhaupt das erste Mal in England. Da mutiert die Sozia zum Wachhund. Selbst die Fahrt durch die City of London zur Rush-Hour mit unserem 0,47 Tonner und den breiten Koffern verlief viel besser als befürchtet. Die tägliche Citymaut von 12 GBP hält den Andrang von Autos in Grenzen. Gleichwohl wäre es ohne Navi nicht in der Zeit möglich gewesen, mit nur 2x kurz verfahren durch London ans Ziel zu kommen. Zu dem Zweck sind die Dinger unschlagbar. Mopeds kosten übrigens keine Maut, aber dafür welche beim Parken. Unser Hotel im Stadtteil Mayfair offerierte hauseigene Parkplätze für Autos zu 45 GBP/Tag, für Mopeds gleicher Tarif. Thank you Sir, no deal. Auf dem Gehweg oder einfach an der Straße tunlichst nicht parken, der Schlappdepp ist gleich zur Stelle. Es gibt spezielle ausgewiesene Mopedparkzonen, die nur 1 GBP am Tag von 8-20h kosten. Man freut sich direkt, wenn mal etwas weniger als 5€ kostet. Das Ticket aktiviert man per menügesteuerten Telefonkontakt zu einem Kreditkartenbezahldienst oder man lädt sich eine App aufs Smartphone. Das klappt auch schon beim fünften Versuch nach anderthalb Stunden ganz problemlos, no worries.

Und ich glaubte bis dahin, in Englisch ganz gut zu sein. Aber ich hätte es auch sein lassen können, um 09.00h war nämlich schon das Mandat wg. Parken ohne Bezahlung ausgestelltüber 80 GBP, bei Bezahlung innert 14 Tagen 50% discount. Bei der papierlosen Strafmandaterstellung sind uns die Insulaner weit voraus. Der Parkbüttel läuft mit einem Handscanner durch die Reihen, peilt die Kennzeichen an und nach kürzester Zeit gibt’s Rückmeldung. Drückt er noch einen Knopf und es saust das Ticket-Duplikat aus dem mobilen Drucker, was er am Fahrzeug befestigt. Fertig ist die Laube ohne umständliches Geschreibsel. Die Mahnung eines Inkassodienstes namens European Parking Collection (EPC) über 188€ kam nach 8 Wochen ins Haus und der Vorgang ist noch in der Schwebe. Aber Inkassodienste sollen laut ADAC angeblich nicht befugt sein, Parkschulden einzutreiben. Es dämmerte uns dann so langsam, warum wir die einzigen Deppen vom Kontinent waren, die mit ihrem Moped in London unterwegs waren. Wir sahen massenweise Einheimische auf Mopeds, aber keine Ausländer vom Kontinent, noch nicht mal welche von Irland. Wenigstens haben wir nicht auf Gerüchte vertraut, sondern uns diesen Erfahrungsschatz selbst erarbeitet. Ansonsten ist London ein sehr lohnenswerter Flecken Erde, wenn man sich ihn leisten will. Wenn man nur einen vollen Tag zur Verfügung hat, holt man sich am besten ein Ticket für 50€/Person für einen der Touristen-Doppeldeckerbusse und lässt sich einen Tag herumkurven. Da hat man dann einen ersten Eindruck und ein wenig Übersicht gewonnen. Wir sind dann noch an der Scherbe ausgestiegen, so nennen die Londoner den höchsten Wolkenkratzer der Stadt, und haben uns das Ticket von 30GBP/Person auf die Aussichtsplattform geleistet. Die Aussicht ist phänomenal und denTicketpreis von wert. An dem Tag hatte alles gepasst, auch das Dinner an Moni‘s Geburtstag war sein Geld mehr als wert. Wir fanden über Tripadvisor im Internet einen „Modern English Pub“ namens The Andover Arms, 57 Aldensley Rd. im Stadtteil Hammersmith. Das Dunkelbier aus der hauseigenen Brauerei ist ganz weit vorne. Drei Gänge zum Essen, dazu vier Halbe Dunkel macht 70 GBP für uns beide.War seinen Preis wert.




Wir waren übrigens am dritten Tag auf der Insel noch nicht nass geworden, auch auf den 350km nach Liverpool schien die Sonne. Aber die Lufttemperaturen übersteigen auch später auf der IoM nie die 13-14° selbst bei klarem Himmel und Sonne. Man kann also gleichzeitig an den Füßen frieren und im Nacken einen Sonnenbrand bekommen. Die spinnen, die Inselaffen. Der englische Fahrstil auf der Bahn hat mir übrigens sehr getaugt, rechte Spur von dreien geht immer mit 130-160 km/h (offizielles Limit liegt bei 112 km/h) keine Starenkästen oder mobile Kontrollen, keine Bullerei auf Streife. Wie bei uns vor 25 Jahren. England, da hast Du’s besser.

Angekommen in Liverpool war das Check-In für die Fähre zur IoM ganz easy. Alles gut ausgeschildert und am Drive-In Schalter bleibt man lässig auf dem Moped sitzen. Der Eincheck-Heinz zählt die Passagiere, scannt Nullkommanix den mitgebrachten Ticketausdruck ab und händigt die Bordkarten aus. Ausweis will niemand sehen. Nur den Tankrucksack wollte ein Gepäckinspizient noch durch seinen Gepäckscanner lassen. Don’t worry, be happy. Die Koffer und das Topcase interessierten ihn aber nicht.

Bisweilen wird in Internetforen kolportiert, dass man am Tag der Überfahrt noch Tickets standby erwerben könne. Wir haben solche Passagiere aber nicht gesehen, die am Schalter Stand-By Tickets kauften, auch Mitreisende, mit denen man ins Gespräch kam, hatten ihre Tickets alle ewig vorher online gebucht. Das Schiff zur Überfahrt war übrigens ein Katamaran. Sehr eng, sehr schnell, sehr bumpy, Das schwankte ordentlich im Vergleich mit einem herkömmlichen Fährschiff. Das Einparken auf dem Kahn bewerkstelligt die Besatzung sehr gekonnt, da werden selbst Mopeds noch vorher absortiert in schmale Renner ohne Packtaschen, breite mit Koffern, überhaupt breite wie BMW’s.

Bei manchen sah das Absteigen vom Moped eher wie Yoga aus, so eng wurde man eingeparkt. Aber die meisten Mopedfahrer machen das offensichtlich nicht zum ersten Mal, ging ganz relaxed vonstatten. Überhaupt lagen die Engländer zahlenmäßig natürlich an der Spitze der vertretenen Nationalitäten mit geschätzt ca. 80%. Bei den Besuchern vom Kontinent hatten wir den Eindruck, dass die Franzosen vor den deutschen Besuchern rangierten. Spanier, Italiener und Schweizer danach ungefähr gleichauf.

Die Rennerei selbst sollte am Samstag losgehen, wurde aber wg. des starken Windes auf den Sonntag verlegt, der normalerweise rennfrei gewesen wäre. Somit fiel auch der Mad Sunday recht kurz aus, aber den gibt es in der alten Art eh‘ nicht mehr. Zwischen Ramsey und GregnyBaa ist die Strecke während der TT als permanente Einbahnstrasse eingerichtet und auf ca. einem Drittel mit Pylonen auf eine Fahrspur reduziert. Das hält den Übermut wohl in Grenzen. Heuer gab es zum Glück nur drei Tote zu beklagen, davon ein Rennfahrer und zwei Zuschauer, die mit ihren Mopeds zusammenstießen. Man liest zu dem Thema toter Rennfahrer ab und zu den lapidaren Satz: He did what he wanted to do.  

Der starke Wind bis 120km/h blies am Samstag auch nicht wenig Zelte auf den Campingplätzen in die Bäume. Kein Problem, die Kirchengemeinden öffneten für die vom Winde verwehten ihre Gemeindesäle zum Schlafen. Viele Kirchengemeinden an der Rennstrecke betrieben übrigens ihre TT Cafes. Man bekommt hausgemachte englische Kuchen und auch Mittagessen zu günstigen Preisen. Und eine gute Gelegenheit, um mit den Einheimischen gepflegten Smalltalk zu treiben. Da erfährt man Geschichten von Land und Leuten, die nicht im Netz oder im Reiseführer stehen.Unsere Lieblingsplätze zum Rennen gucken sind übrigens Gooseneck im Anstieg zur Mountain Road von Ramsey her, Braddan Bridge ausgangs Douglas und Bray Hill kurz nach dem Start.

Wer noch nie die TT gesehen hat, dem empfehlen wir als ersten Anlaufpunkt die Senke von Bray Hill. Man erschrickt wirklich beim ersten Anblick des Geschehens, wenn die Jungs mit 260 Sachen die normal breite unebene Stadtstraße herunterkacheln und in der Senke voll einfedern.Bei einigen Gespannen kratzt das Fahrwerk da vernehmlich. Unfasslich, das. Immer was los ist natürlich an der Haupttribüne am Start-und Ziel, der Grandstand mit dem Fahrerlager und der Freßbudenstadt dahinter. Will man einen Platz, von dem aus man auch gute Film-und Fotoaufnahmen machen kann, empfiehlt es sich, überall drei Stunden vor Rennbeginn da zu sein. Die Profis zeichnen sich durch mitgebrachte faltbareCampingstühle aus. Es gibt an den meisten Zuschauerpunkten mittlerweile auch Portaloos, wie man in England zum Pendant unserer Dixie-Toiletten sagt.

Bei interessanten Plätzen steht auch immer ein Burger Van, vulgo Schnellfreßanstalt, die englische Variante unsererWürstlbude. Da gibt’s klassischen engl. Imbiss für den, der’s mag. Wir haben uns da aber immer nur heißen Tee und Bodenseh-Kaffee geholt. Laßt Euch übrigens von manchen Bildern und Videoeinstellungen der Strecke nicht täuschen. Die Kameraleute und Fotografen zoomen sich manche spektakuläre Streckenabschnitte besonders auf dem nördlichen Teil sehrnahe heran.

Als Zuschauer kommt man so dicht nicht ran. Viele Streckenabschnitte sind aus Sicherheitsgründen während des Rennens nämlich gesperrt und werden von den Streckenmarshals gründlich bewacht. Die dürfen übrigens auch Zuwiderhandelnde kurzfristig festnehmen und der Polizei übergeben. Man las in der Zeitung, dass heuer zwei Zuschauer, die sich in einer Rennpause trotz wiederholter Aufforderung nicht von der Strecke entfernten, festgenommen wurden und am nächsten Tag der Richter die beiden Hanswursten zu 8 Wochen Knast verurteilte. They were not amused. Was einen auch noch wundert, ist der Umstand, daß es zur Rennstrecke außerhalb von Tribünenplätzen nirgends Eintritt kostet außer am Grandstand einige GBP und an der Braddan Bridge verlangt die Kirche für die Bestuhlung mit Holzbänken um die 5 GBP Eintritt. Für die Tribünen wurden ähnliche Preise genommen

Auch Fanartikel wie Shirts und Jacken waren nicht überrissen in der Preisgestaltung und wenigstens ein T-Shirt kauft sich doch fast jeder Besucher.An den rennfreien Tagen bietet die Insel viele Angebote zumelbst entdecken. Nicht versäumen eine Fahrt mit der ehrwürdigen elektrischen Strassenbahn von Douglas nach Ramsey mit Zwischenstopp in Laxey, um dort die Lady Isabella anzuschauen. So nannten die Betreiber im 19.Jhdt. das Riesen-Pumpenrad einer ehemaligen Zinkmine. Ganz Wagemutige steigen in Laxey in den elektr. Triebwagen zum Snaefell Mountain um. Man glaubt nicht, dass das Gefährt oben ankommt, so ächzt und quietscht die Fuhre.

Was macht man an einem regnerischen rennfreien Tag auf der IoM? Ich empfehle, in Douglas den Food Court der Kaufhausfiliale von Marks&Spencer zu besuchen. Man kommt aus dem Staunen nicht heraus, wie sich die Insulaner mittlerweile kulinarisch weiterentwickelt haben. Was da alles schon fix und fertig zubereitet angeboten wird an rohen und vorgekochten Spezialitäten, ist unglaublich. Und das Zeugs schmeckt wirklich gut, wir haben uns dort immerunser Vesper für die Rennen geholt und auch unsere Ergänzungen zum Frühstück. Das fanden die englischen Pensionsgäste dann ihrerseits ulkig, was sich die Kontinentler schon zum Frühstück einpfeifen. Gegenüber vom Busbahnhof in Douglas, unweit vom Fährterminalgibt es eine Bäckerei namens Noa. Knusprige Brötchen und Vollkornbrot mit fester Kruste, lecker Sandwiches und Mittagessen sind da wohlfeil, frisch hergestellt von einer Art Genossenschaft von jungen Leuten.

Es wird den berühmt-berüchtigten Saufraß alter englischer Schule bestimmt noch ein Weilchen geben, aber wer sucht, findet mittlerweile lohnende und schmackhafte Alternativen, ohne nur beim Chinesen oder Inder einzukehren. Noch was kommunikationstechnisches: fürs Smartphone kostet eine SIM-Prepaidkarte zum Surfen mit 1GB Reserve um die 10€. Man kommt damit günstig ins Netz auf der ganzen IoM und kann sich jeden Abend um 19.00h die einstündige Zusammenfassung des Tages des Senders ITV im Internet anschauen. War immer interessant zu sehen, sonst muss man immer Manx Radio lauschen und ich verstand immer nur die Hälfte.

Die SIM-Karten, die auf der IoM verkauft werden, funktionieren übrigens in England nicht und umgekehrt. Die Insel Man gehört nämlich nicht zur EU.

Fahren wir nächstes Jahr wieder hin? Es gibt bekanntlich nicht wenige Besucher vom Kontinent, welche jedes Jahr zur TT pilgern. Wir trafen einen alten Herrn aus Tübingen, dermit bald 80 Lenzen seit 30 Jahrenkeine TT versäumt und der die Strecke von zu Hause bis zur IoM mit seiner 250er BMW und mit Minimalgepäck absolviert, Chapeau!

Was uns betrifft: einmal dort gewesen zu sein, reicht uns erstmal. Träume, die man sich erfüllt hat, sind bekanntlich keine mehr. Unsere Gastgeberin hat uns übrigens einige Tage, nachdem wir zurück waren, noch eine nette Mail geschickt und sie hat unterschrieben als „Mrs. Bean“. Goldig, gell?

Bilder + Text:  Wallo